Nach dem dem letztjährigen Namibia-Trip, war klar: Afrika, da muss ich wohl nochmal hin. Und schnell war auch klar, wohin. Nach Tansania, da wo man so richtig toll Tiere in freier Wildbahn beobachten kann.

Ich freute mich, dass sich für diesen Trip eine Begleitung fand mit meiner langjährigen Frendin S. . Es war gut, die Reise im vergangenen Jahr allein gemacht zu haben. Das war die Reise zu mir selbst, das Luft holen nach dem Tod meines Mannes im Sommer zuvor. Jetzt wollte ich wieder Erlebnisse teilen, mich austauschen und abends irgendwo auf einer Lodge im nirgendwo sitzen und den Tag gemeinsam Revue passieren lassen.  Als wir die Reise im Frühjahr planten konnte ich ja nicht ahnen, dass ich bis dahin neu verliebt sein würde und deswegen auch mit einer gewissen Wehmut über die Feiertage verreisen würde.

Kurz vor Weihnachten ging es also los. Die Langstreckenfliegerrei ist ja wirklich nicht meine. So konnte ich es kaum erwarten am Kilimanjaro-Airport zu landen. Abgeholt von unserem Tourguide, der uns die kommenden sechs Tage durch sein Land führen würde, war die zweite Begegnung mit Afrika ein Schock. Gegen das gepflegte Puppenhaus Namibia wirkt Tansania zunächst wie ein Alptraum. Die Armut der Menschen springt einem krass ins Auge. Neben der Sraße verlaufen Wassergräben, neben diesen leben die Menschen in Dreck. Verkaufen allerlei Zeugs, spielen Kinder in Schlamm, verwesen Hunde und anderes Getier.

Und doch ist das Land auch unvergleich reich. Reich an Schönheit. Für mich eines der schönsten Länder der Welt. Selten war ich so ehrfürchtig ob der Wunder der Natur wie in diesem Land. Und ich wünsche den Tansaniern nichts mehr als dass sie in der Lage sind, die Schönheit ihres Landes aus eigener Kraft zu bewahren und zu schätzen. Ich weiß, mit dem gefülltem europäischen Wohlstandsbauch lässt sich vieles heroisieren. Und doch ist es so, die Menschen dort vor Ort müssen Verantwortung übernehmen für ihr Land. Baut keine Hotels in der Serengeti und lasst den Löwen in Ngorongoro ihre Verschnaufpausen zwischen den Touristenströmen.