heute morgen auf dem weg zur s-bahn

gedächtnisprotokoll eines dialogs wie heute morgen gehört auf dem weg zur s-bahn zwischen einem vater (etwa 35 j., stehend, das fahrrad mit zwei kindersitzen haltend) und sohn (geschätzte 3 j., hinter angekippter fensterscheibe vom kindergarten stehend):
vater: “ich fahr dann jetzt mal los.”
sohn: “ja, alles klar, fahr vorsichtig.”
vater: “ja, also dann… ich wünsch dir einen erfolgreichen tag.”
sohn: “danke, und schöne grüße an mama.”

es geht doch nix über höfliche und umsichtige kinder…

fährst du bsr?

soll noch einer sagen in deutschland funktioniere integration nicht. kürzlich passierte meinem freund folgende geschichte (wirklich wahr!): vollgeladen hatte er seinen wagen mit allerlei gerümpel, was sich so im laufe der jahre in meinem keller angesammelt hatte. alte drucker, noch ältere drucker, scanner, telefone von vor der währungsunion, analoge anrufbeantworter, die dazugehörigen kabellagen nebst trafos, ein staubsauger, der mehr staubte als saugte, und eine große mülltüte mit müll. hatte er es also geladen und fuhr so gen recyclinghof. noch bevor er diesen erreichte, sprach ihn im stau stehend durchs offene verdeck von oben aus dem lastwagen in der spur neben ihm jemand mit den worten an: “du fahren bsr?” für alle nicht-berliner sei an dieser stelle erwähnt, bsr ist die ortsansässige stadtreinigung. verduzt sah sich mein freund um. sah durchs sonnenverdeck in den blauen himmel und den mann an, der da aus dem fenster seines lkws lehnte und ihn beobachtete. ja, er war offentlichtlich gemeint. der polnisch akzentuierte mitbürger im laster von nebenan wiederholte und erweiterte sein anliegen: “du fahren bsr? ich nehmen alles.” offentlich hatte der aufmerksame zeitgenosse beim spähen durch die heckscheibe das gerümpel bemerkt und dank der nähe zum recyclinghof aufmerksam kombiniert. man verständigte sich also durch zeichen zum halt bei nächster gelegenheit. bei nächster gelegenheit hieß für den polen sofortiger stopp auf der wie erwähnt zugestauten vierspurigen straße. mein freund setzte seinen wagen davor. der lastwagenfahrer sprang mit einem tross kumpels vom bock, sichtete kurz den fang, jeder packte sich einen packen, lud auf und weg waren sie. schön, dass wir die integrationssprachkurse haben.

google gegen schäuble

kurios ist, wenn sich einer der größten datensammler des www gegen die von herrn schäuble geplante online-vorratsdatenspeicherung wendet. da tritt doch wohl der bock gegen den gärtner aus. also, nicht dass ich daten sammeln toll fände. im gegenteil. aber, mal ehrlich: jeder weiß doch, wenn er sich im www bewegt, dass da mitgelesen, hingehört und auf halde gelegt wird. also, liebe googles, man hätte denken können, ihr würdet jubeln ob der pläne des herrn sch. aber vermutlich seit ihr sauer, dass ihr selbst an die daten nicht rankommt, oder was?

praktisch gedacht

wer in hessen künftig einen führerschein macht, erwirbt damit zugleich einen organspendeausweis. so will es auf jeden fall der herr koch. denn er findet es schlecht, dass in hessen immer noch zu wenig menschen zur organspende bereit seien. dass das auch wirklich nicht gut ist, ist unbezweifelt. aber, dass man deswegen gleich die ganzen jungen raser zum ausweiden freigibt, erscheint ja doch ein wenig makaber. dabei scheint auch gerade in hessen die zu erwartende ausbeute an jungen organen gar nicht so hoch zu sein. denn der tüv hessen vermeldet, dass dank des projekts “begleitetes fahren” die zahl der unfälle mit fahranfängern deutlich abgenommen habe. und der bundestag torpediert die idee des herrn koch auch noch mit einer 0,0-promillegrenze für fahranfänger. also, herr koch, da müssen sie wohl nochmal nachdenken oder das komasaufen flächendeckend einführen. aber, da dann bitte keine lebern entnehmen…