Als wir dieses Haus hier im Westerwald besichtigten, verliebten wir uns sofort in den Garten. Nicht, weil es ein besonders strahlender, gut gepflegter Garten war, nein, es war die Liebe auf den ersten Blick für einen Garten, der verzweifelt nach Hilfe schrie. Es war ein räudiger Garten, ungepflegt, missachtet, brach.
Ehemals war der Garten in guten Händen gewesen, wie uns alle Nachbarn berichteten. Die Vorvorbewohnerin hatte ihn wohl sehr schön geplant und gepflegt. Dann wurde sie krank und der Garten verkam. Bäume wurden gefällt und Unkrautfolie übernahm das Regiment, wurde weiträumig ausgelegt und überdeckte nicht nur Unkraut, sondern auch alles andere. Das Unkraut scherte sich allerdings einen Dreck um die Folie und gedieh trotzdem prächtig. Von allen anderen Pflanzen hielten nur die robustesten durch, Hortensien, Fetthennen, Stolze Heinriche, Rhododendren und Forsythien gibt es nun zu Hauf und noch sehr viel Platz zum gestalten.
Deswegen fiel nur wenige Tage nach unserem Einzug der Beschluss: Garten first! Lampen und Bilder lassen sich auch noch im Winter anbringen. Im Haus steht alles soweit, dass es funktioniert. So haben wir uns, kaum waren die meisten Kartons ausgepackt, in die Gartenarbeit gestürzt.
Power Gardening
Es gab jede Menge zu tun. Da wurde Folie aus dem Boden gezogen (gern auch mehrlagig…). Es wurde das Dach vom Gartenhäuschen gedeckt, das Häuschen gestrichen, es wurde umgegraben, gemulcht und gepflanzt. Wege wurden angelegt und mit Einfassungen versehen, ein Schattensitzplatz wurde befestigt und gekiest. Und so haben wir gerade mal sechs Wochen nach unserem Einzug schon einen Hauch von einem schönen Garten. Viele wundervolle Pflanzen sind bei uns eingezogen, Freunde brachten Ableger vorbei, Beete wurden gefüllt und Freude breitete sich aus.
Nicht nur wir freuen uns. Auch Flora und Fauna sind sehr entzückt. Morgens nimmt eine Kohlmeisen-Familie mit uns ihr Frühstück ein, abends schauen Herr und Frau Drossel auf einen Wurm und einen Insektencocktail vorbei und zwischendurch summen und brummen Bienen und Hummeln und Schmetterlinge durch unsere kleine Blütenpracht. Unterm Dach wohnen Wespen, und dem Igel haben wir ein Winterquartier unter den Büschen hinten im Garten angelegt. Das Bienenhotel ist ausgebucht bis November und das Marienkäferhotel steht in strategisch günstiger Position zum Salatbeet.
Garten first
Hier ein paar erste Impressionen:
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