Mehr Spontanität

Mehr Spontanität

Es war Freitagnachmittag. Wir hatten etwas zu feiern, etwas mit 5 Jahren und Ringetausch. Wir standen auf dem Supermarktparkplatz. Wir überlegten, wo wir essen gehen könnten. Er sagte: Ich könnte auf Fisch. Ich fragte: Am Meer? Wir sahen uns in die Augen. Er startete den Motor. Runter vom Parkplatz. Rasch nach Hause. Hotel gesucht, gebucht, Sachen gepackt. Und los! Keine Stunde nach unserer spontanen Entscheidung waren wir auf dem Weg zum Meer. Und keine drei Stunden später waren wir dort. Eingecheckt, ausgepackt, frisch gemacht. Und dann saßen wir am Meer. Wir hörten und sahen es rauschen und genossen ein exquisiten Essen am Meer. Und das Schönste war: Am Meer hatte es heftigst geschneit. Ganz Usedom lag wie ein Zauberland unter einer dicken,weißen Decke. Unser Motto für 2013: mehr Spontanität! Erfolgreich umgesetzt. Schön, dass man von Berlin so schnell ans Meer kommt.

 

ganz anders als erwartet

ganz anders als erwartet

freiwillig zieht einen ja nix nach warschau. denkt man über eine städtereise nach polen nach, sagt alle welt gleich: krakau. kann ich nix zu sagen, war ich noch nicht. aber dafür war ich letztens in warschau. und was war das für eine überraschung. natürlich strahlt die stadt an vielen ecken noch den charme einer sozialistischen metropole aus.
aber auch nur hintergründig. denn mal ehrlich, mit riesigen coke- oder banken-reklamen hatte es der sozialismus ja nicht so. die zieren aber in warschau viele der ehemaligen volkseigenen gebäude. nun gut, eine zierde sind diese reklametafeln nicht. nirgends auf der welt. aber da ist warschau ebenso im westen angekommen wie es san diego oder san sebastian schon immer waren. wo die sozialistische bauweise aber was hermachte, da haben die warschauer sie auch erhalten wie zum beispiel in ihrem kulturpalast, der einem natürlich sofort ins auge fällt, wenn man aus dem hauptbahnhof centralna herauskommt.

was aber weitaus überraschender war, ist die warschauer altstadt, die in einem geradezu fantastischen zustand ist. beim bummel über die Trakt Królewski (eine der längsten repräsentationsstraßen der welt) glaubte ich mich zu erinnern, dass warschau bei kriegsende fast vollständig in trümmern gelegen hatte. und nun dieses einheitliche bild gut erhaltener fassaden und gebäude? ja. denn zahlreiche der paläste und wohnhäuser und die komplette warschauer altstadt sind zum teil erst in den 80er jahren wieder aufgebaut worden. und so ist in warschau ein ambiente entstanden, was wirklich selten ist. ganze straßenzüge ohne eine moderne anmutung versetzen einen zurück in eine zeit irgendwo zwischen rokoko und klassizismus. die altstadt von warschau ist uneso-weltkuklturerbe. auf dem prächtigen marktplatz, dem Ryneck, herrscht ein munteres treiben, laden straßencafés zum sitzen und gucken ein und klingt der jazz aus den bekannten clubs.

ganz verträumt ist dagegen der Łazienki-Park. der 80ha große park im englischen stil gehört zu den schönsten parkanlagen europas. und abgesehen von dem wie ich finde eher scheußlichen chopin-denkmal, bietet der park eine fülle von wunderschönen blickwinkeln auf schlösschen und skulpturen. alles in allem: warschau ist eine reise wert.

feels like a russian

feels like a russian

was ist ein tschaika? dieser frage sah ich mich neulich gegenüber inmitten eines ehemaligen russischen truppenübungsplatzes. was ich da machte? hatte was mit einem film zu tun und mit panzern und mit polen und mit solidarnosc (ich empfehle am 29.09. um 20.15 arte einzuschalten).

panzer, flugabwehrkörper und co interessieren mich ja an sich eher wenig. ist in meinen augen alles in einem hässlichen grün gestrichen, sieht unbequem aus und macht zu viel lärm. (mehr …)

pano, die alte plaudertasche

so ein pauschalurlaub ist ja nicht nur vergnügen. nein. man hat da ja auch den namen seiner nation zu verteidigen. oder zu revidieren. je nach dem. kommen wir also zur diesjährigen nationenwertung erhoben im kretischen hochsommer. per wildcard als gastgeberland automatisch platziert machte griechenland in der rubrik „machismo“ den italienern konkurrenz. und die griechen hatten ihren besten mann ins rennen geschickt. pano, die alte plaudertasche. (mehr …)

moderne helden

dresden hat eine wiese nach joe cocker benannt. allerdings, nicht offiziell. der begriff „cockerwiese“ hat sich eher alltagssprachlich für die ehemaligen güntz- oder blüherwiesen eingebürgert. aber zumindest soweit, dass damit auf veranstaltungsplakaten geworben wird. 1988 hatte cocker hier ein konzert gegeben. vor etwa 10.000 menschen. damit eines der größten musikereignisse der ddr (laut wiki). fans sprechen vom „hauch woodstocks in dresden“ (hinter diesem link verbergen sich übrigens sehr lustige zeitzeugen-fotos…