impression mit motte

impression mit motte


heute mal wieder eine wundervolle impression vom beginnenden herbst. vor ein paar tagen geschossen vor dem brandenburger tor. mein kollege kommentierte das foto allerdings nur mit den worten: “ach, guck doch, der arme baum, ganz befallen von den blöden miniermotten.” tja, nicht alles, was der ein oder andere für die romantische färbung des herbstlaubes hält, ist eine solche.

eva im all, teil 2

da sind wir mädels ja wirklich weit vorn: heute beamte die erste private weltraumtouristin ins all. 10 tage ISS, mit meer- und landblick, kosten die iranische industrielle laut medienberichten schlappe 15,8 millionen euro. spiegelonline meldete gleich hinterher, dass sich auch madonna bereits ihr ticket gesichert hat – auch etwa für 16 mio umme, abfluftermin allerdings frühestens 2009. billiger kommt millionärs-missy hilton weg. sie musste angeblich nur 150.00 euronen fürs abheben vom planet earth berappen. da fragt man sich doch: preisverfall beim all-fliegen in nur wenigen tagen? oder man hofft – wie ich – das kann nur eines heißen: paris, my dear, das ist oneway! und da wagt man ja zu hoffen und zu jubeln. endlich, endlich wären wir dieses ausmaß an überflüssigkeit los. endlich keine tagtäglichen unsäglichen meldungen und nichtskönnenden gesänge mehr. ja! da mag man ihr zujubeln: paris, flieg los! viel glück im delta-quadranten! grüß die klingonen! doch leider, leider hat sich miss hilton ihr upupandawayticket beim virgin-milliardär richard branson gekauft. der gerade seinen weltraumbahnhof in new mexiko baut und von dort aus so genannte suborbitale Flüge plant. und die gehen halt nur mal rum um unsere schöne mutter erde, halten weder auf dem mars noch an ner ausserirdischen tankstelle. tja, und so gesehen hat die welt in diesem falle pech. schade, paris hätte den marsianern bestimmt gefallen. obwohl, sie hätte vermutlich auch dort nicht singen dürfen. wir wissen ja noch zu gut, was in mars attacks passierte…

heißester sommer

der ist nun wohl endgültig vorbei. er war toll (bis auf den kältestes august). und nun freuen wir uns auf den herbst. doch vorher noch ein wort zum heißesten sommer. nicht zu dem draussen, sondern zu dem drinnen. wovon ich spreche? von dem erzählband “heißester sommer” von zsuzsa banks. ich muss euch den jetzt und hier einfach mal wärmstens ans herz legen. das ist ein so unglaubliches buch. zsuzsa banks schreibt so intensiv. jede erzählung, und sei sie auch noch so kurz, dauert ewig. die geschichten enden nie. und sie sind von so unendlicher schönheit, traurigkeit, kraft und energie. zsuzsa banks zieht den leser mit dem ersten satz in jede geschichte tief hinein und lässt ihn nicht mehr los. fast fürchtet man sich, die seite umzublättern und festzustellen, die geschichte ist zu ende. denn man will, dass sie nie enden. ich habe noch nie ein so dünnes dickes buch gelesen.
meine empfehlung: lesen!

eva im all

eva im all


wir schreiben das jahr 2006. genau 40 jahre ist es heute her, dass captain james t. kirk, commander spock, leonard “pille” mccoy, montgomery “scotty” scott, chekov, sulu und lieutant uhura in die unendlichen weiten des weltall aufbrachen. was – ausser unter wahren trekkies – kaum bekannt ist: das war nicht die erste crew, die sich aufmachte fremde kulturen zu entdecken und neue lebensformen zu erforschen. bereits 1964 hatte gene roddenberry einen pilotfilm drehen dürfen, der der nbc allerdings zu radikal war und deswegen nicht ausgestrahlt wurde (The Cage). zu radikal? warum? weil der erste offizier eine frau (gespielt von der späteren mrs roddenberry, majel barrett) war. puh! wenn das eva herman wüsste. und dazu war dieser erste weibliche führungsoffizier der menschheitsgeschichte auch noch äußerst intelligent, logisch denkend und unnahbar. liebe eva herman, damit ist das rätsel gelöst! an der ganzen heutigen misere der überanstrengten frau sind also gar nicht die hennagefärbten lilalatzhosenfeministinnen schuld, sondern der weltraum! böser weltraum – aus! mach sitz…

ps: hat majel barrett (im foto li) nicht irgendwie ähnlichkeit mit frau herman?

foto: majel barett, deforest kelly, 1966, paramount/mptv

nimm 2

wer bislang behauptete, campino könne nicht singen, dem sage ich seit gestern abend: ja, recht haste. noch weniger kann er allerdings schauspielern. also, um das vorauszuschicken: mich interessiert der jahrzehntelange ärzte-hosen-streit herzlich wenig, ich bin immer schon hosen-fan, ich mag campino und ich mag wie er die hosen-songs singt. das ist punkpop, verstärkt, fein abgemischt – da kommt campinos stimme super. rotzig, frech, rauh, mit der nötigen sanftheit an entsprechenden stellen. alles qualitäten, die ihn geradezu prädestinieren für die rolle des mackie messer. die ist aber nun mal live zu performen. unverstärkt. und nicht mit synthetischem schnickschnack aufgemotzt. und dann das ganze auch noch im brechtschen moritatenstil vorgetragen – ich stell mir das auch wirklich schwer vor. eine aufgabe, an der campino (fast) im admiralspalast scheitert. aber eben nur fast. aller anfang ist schwer. und schwerfällig kommt campinos performance zu beginn der dreigroschenoper rüber. aber das gilt für die inszenierung im ganzen. stimmung kommt erstmals auf, wenn birgit minichmayer (begnadet als polly) die seeräuber-jenny zum besten gibt. und danach – abgesehen von ein paar längen – steigert sich das stück. steigert sich campino. bis hin zum fulminanten finale, wenn er abbitte leistet. da endlich hat man das gefühl, campino hat sich warmgespielt. fühlt sich in der rolle wohl. ist mackie messer. die publikumsreaktionen reichten von vorher-rausgehen bis bravo-rufen. ich liege mit meiner beurteilung irgendwo dazwischen. es war ein unterhaltsamer abend. ich habe noch stunden später vor mich hingesummt…