Namibia – eine Rückschau

Namibia – eine Rückschau

“Ich hatte eine Farm in Afrika” – dieser prägnante Eingangssatz aus der Verfilmung von Tania Blixens Roman “Jenseits von Afrika” wollte mich die ersten Tage in Namibia gar nicht mehr loslassen. Er hatte sich förmlich in mein inneres Ohr eingenistet während ich mit einer kleinen Reisegruppe im modernen Mercedes Sprinter über die staubigen Schotterpisten dieses wunderschönen Landes brauste. Denn was war das für eine Weite! Und was für eine Leere. (mehr …)

Heute ein Jahr

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben,
und er ließ mir das Nahe,
daraus er entschwand;
– er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt …

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
– und die Stille der Sterne durchspalten,
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten

seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

Rainer Maria Rilke

Für dich, mein geliebter Henry. Dermaßen…

Zurück im Leben

Kann man den Tod bewältigen? Und was heißt das überhaupt? Lernt man dann, ihn zu akzeptieren, ihn zuzulassen? Was heißt bewältigen in diesem Zusammenhang? Der Tod gehört zum Leben dazu. Ist sein Antagonist. Schon wenn wir klein sind, lernen wir, dass Menschen sterben. Irgendwann ist die Oma nicht mehr da. Sie war alt, wird uns gesagt. Und wenn man alt ist, stirbt man. So ist es normal, heißt es. Als mein Mann starb, fragte mein damals dreijähriges Patenkind, wieso er denn so schnell alt geworden sei. Denn ihre kurz zuvor verstorbene Oma war alt. So erklärt sich der Tod im hohen Alter. Aber welche Erklärung geben wir der Dreijährigen, wenn jemand stirbt, der noch nicht alt war? (mehr …)

Tod und Existenz

Wie macht man weiter, wenn ein Leben endet? Weiter wie bisher? Geht nicht. Denn zu meinem Leben gehörte mein geliebter Mann, hier im virtuellen Raum gern genannt “der Gatte”. Der Gatte ist tot. Aus dem Leben gerissen auf brutalste Art und Weise. Um 12.06h haben wir noch telefoniert. Um 13.20h war er tot. So steht es auf seiner Sterbeurkunde.

Es war ein elend heißer Tag. Es gab einen Stau auf der Autobahn. Es gab einen Getränkelaster. Es gab vier Tote. Meldungen über Verkehrstote höre ich fast jeden Tag. Jetzt weiß ich jedes Mal, wenn ich sie höre, welchen Gau sie in Familien auslösen. (mehr …)

Mehr Spontanität

Mehr Spontanität

Es war Freitagnachmittag. Wir hatten etwas zu feiern, etwas mit 5 Jahren und Ringetausch. Wir standen auf dem Supermarktparkplatz. Wir überlegten, wo wir essen gehen könnten. Er sagte: Ich könnte auf Fisch. Ich fragte: Am Meer? Wir sahen uns in die Augen. Er startete den Motor. Runter vom Parkplatz. Rasch nach Hause. Hotel gesucht, gebucht, Sachen gepackt. Und los! Keine Stunde nach unserer spontanen Entscheidung waren wir auf dem Weg zum Meer. Und keine drei Stunden später waren wir dort. Eingecheckt, ausgepackt, frisch gemacht. Und dann saßen wir am Meer. Wir hörten und sahen es rauschen und genossen ein exquisiten Essen am Meer. Und das Schönste war: Am Meer hatte es heftigst geschneit. Ganz Usedom lag wie ein Zauberland unter einer dicken,weißen Decke. Unser Motto für 2013: mehr Spontanität! Erfolgreich umgesetzt. Schön, dass man von Berlin so schnell ans Meer kommt.